
geklaut von linksunten
Die Bedingungen an der griechisch mazdonischen Grenze, wo ca. 20.000 Fluechtende gestrandet sind, bleiben katastrophal. Nun haben sich in den verschiedenen Camps Proteste gebildet. Wir sind vor Ort und haben versucht, die Vorkommnisse, soweit wir informiert sind, zusammenzufassen.
The conditions at the greek macedonian border, where there are about 20.000 refugees stuck in camps, stay critical. Now protests have formed in the different camps. We are on the ground and have tried to summarize the situation, as far as we‘re informed. English version below.
Um Idomeni herum sind zurzeit ca. 20.000 Fluechtende gestrandet. Am Montag begannen im Hauptcamp, in dem momentan ca 10.000 Menschen zelten, Proteste. Eine Gruppe Jezidis startete eien Demonstration von der Kirche in Idomeni, die zu den Gleisen am zurzeit geschlossenen Grenzuebergang fuehrte. Als die Demo dort endete, kamen andere Menschen hinzu und begannen die Gleise zu blockieren, und somit auch die Versorgungsroute der im Camp stationierten NGOs und unabhaengigen HerferInnen. Sie sind zurzeit im Hungersteik um die EU dazu zu bringen die Grenze zu oeffnen. Gleichzeitig stoppten sie die Essensversorgung innerhalb des Camps, unter anderem indem sie HelferInnen physisch bedrohten. Auch die Aerzte ohne Grenzen verliessen das Camp und es konnte zwei Tage lang fast kein Essen dort ausgegeben werden. Ein Mann uebergoss sich im Rahmen der Proteste am Montag abend mit Benzin, woraufhin andere Refugees ihn allerdings davon abhalten konnten sich anzuzuenden. Am darauffolgenden Morgen gingen zwei andere Maenner weiter und wurden mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert. Heute am dritten Tag der Proteste sind Menschen immer noch im Hungerstreik und die Gleise sind noch immer besetzt. Es hat wieder angefangen zu regnen. Die Essensversorgung fuer den Rest des Camps laeuft langsam wieder an.
An einem anderen Punkt in der Naehe von Polykastro begannen geschaetzt 250 Fluechtende aus anderen Camps in der Gegend, unter anderm Military Camps, die Eingangsstrasse ins Dorf zu blockieren. Inzwischen haben sich die Blockaden auch auf die Autobahn ausgeweitet. Diese ist die zentrale Verbindung zwischen Griechenland und Mazedonien in dieser Gegend.
Wir haben mit einer der Frauen geredet, die eine zentrale Rolle in den Protesten der SyrerInnen und Iraki einnimmt. Sie erklaert uns, dass ihnen gesagt wurde, dass sie bald von den improvisierten Camps umquartiert werden. Sie bekamen die Information, dass sie mit Skype- Interviews in Griechenland Asyl beantragen koennen. Dies funktionierte allerdings nicht. Jetzt wurde ihnen gesagt, dass die Umquatierung vorerst nicht stattfinden wird. Die Menschen wollen jedoch wegen der katastrophalen Lebensbedingungen nicht in den Zelten bleiben, da es dort unter anderem gefaehrliche Insekten, Schlangen und lebensbedrohliche Krankheiten, wie Hepatithis A und C und Atemwegserkrankungen gibt. Ausserdem ertrinken die Zelte im Wasser.
Deswegen protestieren sie und blockieren die Strasse und wollen dort ihren Hungerstreik weiterfuehren. Der Streik und die Proteste sollen so lange weitergehen, bis die EU entweder die Grenzen oeffnet oder die Menschen in den Camps umquatiert werden und anderen Laendern in der EU zugeteilt werden.
Die Blockade begann gegen 11 Uhr heute morgen und ist seitdem weiter gewachsen. Medzinische Versorgungsfahrzeuge werden durchgelassen. Die Polizei verhaelt sich bisher sehr ruhig. Sie ist mit wenigen Autos vor Ort, aber greift bis jetzt auf keinerlei Art und Weise ein.
Die Neuigkeiten werden in den anderen Camps verbreitet und es wird erwartet, dass sich mehr Leute dem Protest an der Autobahn anschliessen.
(mehr…)